• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: 'Solidarnosc' - nur ein polnischer Traum von der Freiheit?
  • Weitere Titel: 'Solidarnosc' - just a Polish dream of freedom?
  • Beteiligte: Besier, Gerhard [VerfasserIn]; Stoklosa, Katarzyna [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2007
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Protest ; Polen ; Protestbewegung ; Opposition ; Arbeiter ; Streikrecht ; Europa ; Streik ; postsozialistisches Land ; Intervention ; historische Analyse ; öffentliche Meinung ; Freiheit ; Regime ; DDR ; Tschechoslowakei ; politische Bewegung ; Demokratisierung ; Kommunismus ; Gewerkschaftsbewegung ; Bevölkerung ; Osteuropa ; Einstellung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Die Verfasser gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, welche Bedeutung diese erste, System verändernde Oppositionsbewegung heute für Polen und Europa besitzt. Der Beitrag beginnt mit einer historischen Rekapitulation der kontinuierlichen polnischen Oppositionsgeschichte seit 1956. Stärker noch als in Ungarn, gelang es den Regimes in Ost-Berlin und Prag, ihre Bevölkerung gegen die polnische Bewegung einzunehmen und negative Stereotype im Blick auf die polnische Bevölkerung zu festigen. Trotz aller Pressionen verfolgte ein harter Kern der Solidarnosc-Bewegung seine Ziele und einigte sich im Frühjahr 1989 mit der Regierung auf die Bildung eines 'Runden Tisches'. Mit dieser Strategie sollte Solidarnosc wegweisend für die anderen Oppositionsbewegungen im erodierenden Ostblock werden. In Ost wie West ordnet man Solidarnosc heute den entschiedenen Oppositions- bzw. Freiheitsbewegungen Europas zu. Sie beförderte das Streben nach Demokratisierung und veränderte so das politische, ökonomische und kulturelle Leben in Polen grundlegend. In Polen gibt es die Neigung, Solidarnosc allein als nationale Bewegung zu vereinnahmen und den sie fördernden europäischen Kontext - vor allem den KSZE-Prozess und die wirtschaftliche Hilfe aus dem Westen - eher gering einzuschätzen. Andererseits trifft es zu, dass die Konzepte der sozialliberalen wie der CDU/ FDP-Regierung, je auf ihre Weise, das bestehende System gegen Solidarnosc stabilisierten. Auch heute noch beurteilt die polnische Bevölkerung Solidarnosc überwiegend positiv und hält sie für eine wichtige europäische Bewegung. Allerdings fällt auf, dass die meisten mit Solidarnosc ein nationales Ereignis verbinden, das für ihr persönliches Leben nur eine geringe Bedeutung gespielt habe. Da die Menschen in den anderen Ostblockstaaten ebenfalls die Neigung zeigten, 'ihren' Oppositionsbewegungen eine nationale Färbung zu geben, konnte Solidarnosc bisher nicht zur Grundlage einer europäischen 'Meistererzählung' werden.' (Textauszug)
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