Beschreibung:
"Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der seit mehreren Jahren laufenden Reorganisation der Gewerkschaftsbewegung in Österreich. Im Zuge dieser Reorganisation hat als Folge von Fusionen der Anteil der Industriegewerkschaften ab- und der Anteil der Multibranchengewerkschaften zugenommen. Nach einer Erörterung der Abgrenzung von Industrie- und Multibranchengewerkschaften diskutiert der Beitrag die Anwendbarkeit des von Müller (2001) entwickelten Kategorienschemas auf die österreichischen Multibranchengewerkschaften. Es zeigt sich, dass dieses Schema erweitert werden muss, damit die in Österreich entstandenen Multibranchengewerkschaften einzuordnen sind. Im weiteren wird auf die Hintergründe der Fusionen zu Multibranchengewerkschaften eingegangen. Die bisher vollzogenen Fusionen waren primär von den defensiven Motiven finanzschwacher Gewerkschaften getrieben und von administrativer Rationalität geleitet. In der geplanten Großfusion von fünf Gewerkschaften sind nun konsolidierende Motive von größerer Bedeutung und der politischen Rationalität kommt ein höheres Gewicht zu. Als Folge der Fusionen, insbesondere der geplanten Großfusion, werden sich auch Rolle und Funktion des Dachverbands verändern." (Autorenreferat)