Leendertz, Ariane
[VerfasserIn]
;
Mäding, Heinrich
[HerausgeberIn];
Strubelt, Wendelin
[HerausgeberIn]Akademie für Raumforschung und Landesplanung - Leibniz-Forum für Raumwissenschaften,
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Der Gedanke des Ausgleichs und die Ursprünge des Leitbildes der "gleichwertigen Lebensbedingungen"
Erschienen in:Vom Dritten Reich zur Bundesrepublik: Beiträge einer Tagung zur Geschichte von Raumforschung und Raumplanung ; Bd. 346 Arbeitsmaterial ; Bd. 346
Beschreibung:
Die Ursprünge des Leitbildes der "gleichwertigen Lebensbedingungen", das in den sechziger und siebziger Jahren in der Bundesrepublik im Zentrum raumplanerischer Zielsetzungen stand, lagen bereits in den zwanziger Jahren. In den dreißiger Jahren etablierte sich die Forderung nach einem räumlichen und sozialen Ausgleich zwischen den verschiedenen Regionen des Deutschen Reiches. Dabei spielten sowohl die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise als auch die Implikationen der Volksgemeinschaftsideologie eine entscheidende Rolle. Unter dem Paradigma des Ausgleichs wurde es zum Ziel einer strukturpolitisch ausgerichteten Raumordnung und Landesplanung, räumliche und soziale Gefälle zu entschärfen und auf eine "Angleichung" der Lebensbedingungen im gesamten Reich hinzuarbeiten. Auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit sowie in den fünfziger Jahren blieb der Gedanke des Ausgleichs in der deutschen Raumplanung prägend und schlug sich schließlich im Leitbild der "gleichwertigen Lebensbedingungen" nieder.