Beschreibung:
"Onlinebefragungen zählen mittlerweile zum Standardrepertoire vieler Forschungsinstitute, einige methodische Fragen bleiben bis dato jedoch noch unbeantwortet. Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch die Simulation sozialer Präsenz das Antwortverhalten der Befragten beeinflusst werden kann. Mit einem experimentellen Design werden Effekte der sozialen Präsenz auf Nonresponse sowie sozial erwünschtes Antwortverhalten untersucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Implementierung sozialer Präsenz den Vorteil einer erhöhten Teilnahmebereitschaft und den Nachteil von sozial erwünschtem Antwortverhalten mit sich bringen kann. Der inhaltliche Schwerpunkt des Experiments liegt auf Einstellungen zu Sexismus, Geschlechterrollen und der Berufstätigkeit von Frauen. Zur Simulation der sozialen Präsenz werden Fotografien verwendet. Zusätzlich zum Effekt der sozialen Präsenz wird untersucht, ob das Geschlecht und die Attraktivität der auf den Fotos gezeigten Personen einen Einfluss auf das Antwortverhalten haben. Bei diesem Effekt handelt es sich um eine Art 'Gender-of-Interviewer'-Effekt. Bezüglich der Teilnahme- und Antwortbereitschaft konnten keine positiven Effekte nachgewiesen werden. Die Ergebnisse hinsichtlich möglicher Interviewereffekte in Form von sozial erwünschtem Antwortverhalten sind nicht eindeutig, es tauchen aber systematische Unterschiede zwischen den Experimental- und der Kontrollgruppe auf." (Autorenreferat)