• Medientyp: E-Book
  • Titel: Migration und Arbeitsmarkt: Steuerung und Arbeitsmarktwirkungen der Zuwanderung und Arbeitsmarktintegration von Migranten in Rheinland-Pfalz
  • Beteiligte: Brücker, Herbert [VerfasserIn]
  • Körperschaft:
  • Erschienen: Nürnberg, 2010
  • Erschienen in: IAB-Stellungnahme ; Bd. 3/2010
  • Umfang: 26 S.
  • Sprache: Deutsch
  • Schlagwörter: Migration ; Rheinland-Pfalz ; Arbeitsmarkt ; berufliche Integration ; Einwanderungspolitik ; Auswirkung ; Beschäftigungseffekt ; Qualifikationsstruktur ; Arbeitsmigration ; Bundesrepublik Deutschland ; EU ; Berufsmobilität ; Arbeitsangebot ; Zuwanderung ; Steuerung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Veröffentlichungsversion
    begutachtet
  • Beschreibung: "Nach einer Einschätzung des Umfangs der Migration nach Deutschland und Rhein-land-Pfalz in den nächsten Jahren geht diese Stellungnahme auf die Struktur der Zuwanderung, die Arbeitsmarktwirkungen der Migration (Lohn- und Beschäftigungs-effekte), die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten sowie den Einfluss der Steuerung der Zuwanderung auf die Qualifikationsstruktur der Zuwan-derer ein. Die schlechte Arbeitsmarktintegration von Migranten ist ein Schlüssel-problem der Zuwanderung. Die Ursachen liegen unter anderem in der Qualifikati-onsstruktur, der Konzentration auf oft wenige Ausbildungsberufe, die zudem mit geringeren Löhnen und höheren Arbeitsmarktrisiken verbunden sind, sowie in der Sprachkompetenz. Empirische Studien zeigen, dass die Einwanderungspolitik einen erheblichen Einfluss auf die Qualifikationsstruktur der ausländischen Bevölkerung hat. Für die Steuerung der Zuwanderung bestehen verschiedene politische Optio-nen: International können angebotsorientierte Systeme in Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland, die am Humankapital der Zuwanderinnen und Zuwande-rer ansetzen und Punkte für Beruf, Bildung, Alter, Sprachkenntnisse sowie bereits im Land erworbene Erfahrungen und Qualifikationen vergeben, von nachfrageorien-tierten Systemen, die wie die H1B-Visa in den USA auf den aktuellen Arbeitskräfte-bedarf ausgerichtet sind, unterschieden werden. Weiterhin wird die Einwande-rungspolitik in der Europäischen Union und Deutschland betrachtet. Mit dem Ge-meinsamen Binnenmarkt hat die EU einen Wirtschaftsraum mit freier Arbeitsmobili-tät geschaffen. Die Einwanderungspolitik gegenüber Drittländern blieb jedoch den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen, bis mit der „Blue Card“-Initiative ein erster Anlauf zur Harmonisierung unternommen wurde. Da der Wettbewerb um qualifizier-te Arbeitskräfte erheblich zunehmen könnte, empfiehlt es sich für Deutschland, sei-ne Einwanderungspolitik mit anderen wichtigen Zielländern der Migration in der EU abzustimmen. Grundsätzlich ist es wenig wahrscheinlich, dass die bisherigen Re-formen des Einwanderungsrechts in Deutschland spürbare Auswirkungen auf die Qualifikationsstruktur der Neuzuwanderer und die ausländische Bevölkerung haben werden. Dafür ist eine grundlegende Neuorientierung der Einwanderungspolitik, die angebots- und nachfrageorientierte Ansätze zur Erhöhung der Qualifikationsstruktur und Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Migranten verbindet, notwendig. Zu den Maßnahmen, die hierfür ergriffen werden könnten, gehören die Absenkung der Gehaltsobergrenze für die Zuwanderung von qualifizierten und hochqualifizier-ten Arbeitnehmern, die schnelle Anerkennung von Bildungs- und Ausbildungsab-schlüssen, sowie – unter der Voraussetzung, dass ein Arbeitsplatzangebot vorliegt – die Öffnung des Arbeitsmarktes für Zuwanderinnen und Zuwanderer mit einem qua-lifizierten beruflichen Ausbildungsabschluss in Berufen und Regionen, die nicht oder unterdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind, und die Erprobung einer Steuerung der Zuwanderung nach dem Punkteverfahren für eine begrenzte Zahl von Zuwanderern. Für die beiden letzteren ist Voraussetzung, dass ein Arbeits-platzangebot vorliegt. Die Mechanismen der Zuwanderungssteuerung müssen hinsichtlich ihrer Effektivität und ihrer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Ar-beitsmarktintegration von Migranten evaluiert werden." [Autorenreferat]
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