• Medientyp: E-Book
  • Titel: Russische Balkanpolitik - Mythos in realpolitischer Bewährung? T. I, 'panslavische' Illusionen und balkanische Realitäten
  • Weitere Titel: Russian policy in the Balkans - a myth is put to the political test: part I, Panslavist illusions and Balkan realities
  • Beteiligte: Oschlies, Wolf [VerfasserIn]
  • Körperschaft:
  • Erschienen: Köln, 2000
  • Erschienen in: Berichte / BIOst ; Bd. 19-2000
  • Umfang: 35 S.
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: historische Entwicklung ; Serbien ; Russland ; Jugoslawien ; postsozialistisches Land ; UdSSR ; bilaterale Beziehungen ; Südosteuropa ; Entwicklungsland ; Außenpolitik ; Bundesrepublik Jugoslawien ; internationale Beziehungen ; UdSSR-Nachfolgestaat ; Russische Föderation
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Veröffentlichungsversion
    begutachtet
  • Beschreibung: 'Bis zu Beginn der NATO-Mission im Kosovo (März 1999) waren viele westliche Medien überzeugt, es gäbe ein russisch-serbisches Sonderverhältnis. Als Beleg dafür wurde zumeist angeführt, daß Serben und Russen denselben Glauben und dieselbe Schrift haben. Eben das ist falsch: Orthodoxe Kirchen sind nationale Kirchen und haben schon deshalb wenig Kontakt untereinander. Und die in ihrer ganzen Theologie 'nationalste' orthodoxe Kirche ist zweifellos die Serbisch-Orthodoxe Kirche (SPC), deren Lehrgebäude zum einen auf dem Svetosavlje beruht, also auf dem Kult um den Heiligen Sava (dem Kirchengründer im 13. Jh.), zum anderen auf der Krsna slava (Kreuzesruhm, d.i. die horizontale Verbindung unter allen Serben und ihre vertikale Verbindung mit Gott). Und was angebliche schriftliche Gemeinsamkeiten angeht, so genügt ein Blick auf den südslavischen Staatsnamen, um die graphischen Unterschiede zu erkennen. Rußland hatte nie ein Sonderverhältnis zu Serbien, weil es niemals auch nur ein Verhältnis zum ganzen Balkan hatte. Im späten 18. Jahrhundert mag der Balkan in den imperialen Plänen Katharinas der Großen eine gewisse Rolle als 'Aufmarschgebiet' gespielt haben, danach war er nicht einmal mehr in planerischen Gedankenspielen der Russen vorhanden. Dieses Nichtverhältnis reicht bis zur Gegenwart, da die jüngsten balkanischen Krisen bis zum Kosovokonflikt (1998/99) die russische Abwesenheit im gesamten Krisenmanagement recht rückhaltlos demonstriert haben. Diese Situation hat eine Fülle historischer, politischer, mentaler und weiterer Ursachen, die die vorliegende Darstellung in zwei Teilen untersucht. Der erste Teil führt in die Gesamtproblematik ein und widmet sich dann der russisch-balkanischen bzw. russisch-serbischen Beziehungsgeschichte. In einem zweiten Teil wird Rußlands Haltung zu den ex jugoslawischen Kriegen und Konflikten bis zu (möglichen) Neuansätzen unter Präsident Putin gewürdigt. Die Arbeit fußt ausschließlich auf allgemein zugänglichen Quellen.' (Textauszug)
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