Kocka, Jürgen
[Verfasser:in]
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Braun, Rudolf
[Herausgeber:in];
Fischer, Wolfram
[Herausgeber:in];
Großkreutz, Helmut
[Herausgeber:in];
Volkmann, Heinrich
[Herausgeber:in]
Management und Angestellte im Unternehmen der industriellen Revolution
Anmerkungen:
Veröffentlichungsversion
begutachtet
In: Braun, Rudolf (Hg.), Fischer, Wolfram (Hg.), Großkreutz, Helmut (Hg.), Volkmann, Heinrich (Hg.): Gesellschaft in der industriellen Revolution. 1973. S. 162-201. ISBN 3-462-00925-7
Beschreibung:
Der Beitrag befaßt sich mit frühindustriellen Managementproblemen. Ausgangspunkt ist ein erweiterter unternehmenshistorischer Ansatz, der sich auf vier Aspekte konzentriert: (1) die Management-Funktion und ihren Beitrag zu Unternehmenserfolg und Wirtschaftswachstum; (2) Management als Herrschaftssystem und Herrschaftsmittel; (3) das Management-Personal; (4) gesamtgesellschaftliche Modelle und Leitbilder, die die Entwicklung des industriellen Managements und seines Personals prägten. Auf dieser Grundlage werden die Ergebnisse einer Fallstudie über die Geschichte der Firma Siemens und Halske, Berlin, zwischen 1847 und 1867 präsentiert. Die Entwicklung der Fabrik wird beschrieben, indem vor allem die Veränderungen in der Leitungsorganisation nachgezeichne werden. Als ein Problem wird der Arbeitermangel beschrieben. Die daraus folgenden Probleme einer rationalen Personalpolitik werden diskutiert. Dabei werden zwei Funktionsbereiche der Personalpolitik unterschieden: das Erbringen betrieblich-ökonomischer Vorteile und die sozial-integrative Funktion. Für die Fabrikleitung werde patriarchalische und familienbezogene Lenkungstechniken ermittelt, die unterstützt werden durch verschiedene Formen der Gewinnbeteligung. Dann wird der Einfluß des sich auf gesellschaftlicher Ebene vollziehenden Bürokratisierungsprozesses auf das Fabrik-Management untersucht. Dabei geht es vor allem um Status und Funktionen der frühindustriellen Angestellten. Der Platz der Angestellten in der Hierarchie wird verortert. Einzelne Aspekte werden skizziert: Bezahlung, beruflicher Aufstieg, Vorrechte. Ausgehend von der Analyse werden einige Organisations- und Managementgrundsätze formuliert. (KW)