Beschreibung:
Großflächiger Landerwerb (large-scale land acquisition, LSLA) durch ausländische Investoren ist ein Hauptmotor für Agrarwandel in den fruchtbaren Regionen des afrikanischen Kontinents. In den ländlichen Gebieten Südwestkameruns, in denen die gewohnten Formen der Landnutzung und des Zugangs zu Land durch kommerzielle Interessen bedroht sind, haben LSLA politische Konflikte ausgelöst. Die Autoren zeigen die Spannungen auf, die aus Versuchen entstehen, die Existenzbedingungen zu bewahren oder neu zu definieren, und zwar einerseits unter lokalen Wettbewerbern um Land und andererseits gegenüber Ansprüchen externer Interessenten. In Nguti Subdivision, dem Schauplatz von Protesten gegen ein Agrarunternehmen, ist eine anhaltende Debatte über die ideelle Bedeutung von Land und die Interessen an Landnutzung und Landbesitz entstanden. Die Autoren zeigen auf, wie die bisherigen Landnutzer durch von oben autorisierte Landkäufe marginalisiert werden und wie daraus Konflikte zwischen Gemeinden und investierenden Unternehmen entstehen. Sie kommen zu dem Schluss, dass erfolgreich und konfliktfrei verlaufende Agrarprojekte nur dann möglich sind, wenn die Dominanz elitärer Interessen inklusiveren Prozessen weicht.