• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Nicht-intendierte Effekte in der Suizidberichterstattung: Der Einfluss von Fußnoten auf die journalistische Qualitätswahrnehmung von Suizidartikeln
  • Beteiligte: Frehmann, Katharina [Verfasser:in]; Schäfer, Markus [Verfasser:in]
  • Körperschaft:
  • Erschienen: Leipzig, 2021
  • Erschienen in: Risiken und Potenziale in der Gesundheitskommunikation: Beiträge zur Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation 2020
    Kommunikatorforschung, Journalismus
    Wirkungsforschung, Rezipientenforschung
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: https://doi.org/10.21241/ssoar.74682
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Selbstmord ; Berichterstattung ; Prävention ; Tod ; Journalismus ; Bundesrepublik Deutschland ; Medienethik ; Richtlinie ; Suizidberichterstattung ; Fußnote ; Suizidprävention ; Werther-Effekt ; Papageno-Effekt ; suicide coverage ; footnote ; suicide prevention ; Werther effect ; Papageno effect
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Erstveröffentlichung
    begutachtet (peer reviewed)
    In: Sukalla, Freya (Hg.), Voigt, Charmaine (Hg.): Risiken und Potenziale in der Gesundheitskommunikation: Beiträge zur Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation 2020. 2021. S. 171-184
  • Beschreibung: Jährlich sterben in Deutschland mehr als 9.000 Menschen durch Suizid. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen zählt die Weltgesundheitsorganisation unter anderem auch eine verantwortungsvolle Suizidberichterstattung und bezieht sich damit auf Erkenntnisse zum "Werther-" bzw. "Papageno-Effekt", wonach Suizidberichterstattung zur Entstehung bzw. Verhinderung weiterer Suizide beitragen kann. In der aktuellen Suizidberichterstattung fallen vermehrt Fußnoten am Ende von Artikeln auf, die präventive Hinweise zu Hilfsangeboten bei Suizidgedanken und zur Gefahr von Nachahmungssuiziden enthalten. Allerdings finden sich solche Hinweise auch unter Beiträgen, die wesentliche Elemente aus Suizidpräventionsrichtlinien missachten und somit möglicherweise einen Ersatz für eine dezidierte Auseinandersetzung mit diesen Richtlinien darstellen. In einem Online-Experiment (2x2) bewerteten 212 Journalist*innen in außerredaktioneller Ausbildung einen fiktiven Online-Artikel über einen Prominentensuizid, der im Vorkommen einer Fußnote und der Konformität zu WHO-Richtlinien für Suizidberichterstattung variiert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass der richtlinienkonforme Artikel als sachlicher eingeschätzt wurde, die Fußnote allerdings nicht zum Informationsgehalt beitrug. Für die Publikationsentscheidung des Artikels konnte eine Interaktion festgestellt werden, die aufzeigte, dass unter den Artikeln ohne Fußnote der richtlinienkonforme Artikel eher publiziert werden würde, sich die Artikel mit Fußnote allerdings nicht in der Publikationsentscheidung unterscheiden. Dementsprechend stellt sich die Frage, ob Fußnoten in Redaktionen habitualisiert oder automatisiert als Rechtfertigung von Suizidartikeln verwendet werden, ohne die Hintergründe und Präventionsziele zu kennen.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang
  • Rechte-/Nutzungshinweise: Namensnennung (CC BY)