• Medientyp: E-Book
  • Titel: Machtspiele im Krankenhaus: "doing gender" oder "doing profession"?
  • Weitere Titel: Power Games in the Hospital—Doing Gender or Doing Profession?
  • Beteiligte: Sander, Kirsten [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2008
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Bundesrepublik Deutschland ; Professionalisierung ; Frau ; Arzt ; Krankenhaus ; Handlungsspielraum ; Krankenschwester ; Handlungsorientierung ; Intervention ; Stereotyp ; Macht ; Entscheidung ; geschlechtsspezifische Faktoren ; Pflegepersonal ; Doing Gender ; Mann ; Interaktion ; Rahmenanalyse ; Geschlechterkonstruktion ; Medizin-Pflege-Interaktion ; Ethnografie ; frame analysis ; construction of gender ; interaction of doctors and nurses ; [...]
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Veröffentlichungsversion
    begutachtet
    In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research ; 9 (2008) 1 ; 15
  • Beschreibung: Anhand einer Situationsbeschreibung aus einer ethnographischen Studie wird die Interaktion von Krankenschwestern und Ärzten nach den darin erzeugten Geschlechter- und Professionskonstruktionen untersucht. Für die mikrosoziologische Rekonstruktion der szenischen Beschreibung aus dem Alltag der Zusammenarbeit von Pflege und Medizin werden die von Erving GOFFMAN (1977) entwickelten rahmenanalytischen Konzepte genutzt. Durch eine dem situierten Vollzug der Interaktion folgende Interpretation sollen die von den AkteurInnen wechselseitig wahrgenommenen und dargestellten Handlungen nach ihrer Wirksamkeit für die Hervorbringung von Geschlechter- und Professionsunterscheidungen befragt werden. Es wird gezeigt, dass die Interaktionen von Schwestern und ÄrztInnen zweiseitig gerahmt sind und prinzipiell Wechsel sowie Verknüpfungen von professionellen und geschlechterstereotypisierenden Rahmungen möglich sind. Ausgangspunkt für die beispielhafte Szene aus einer Chefvisite ist die "unklare" Rahmung der Situation. Die Deutungs- und Entscheidungsmacht der Medizin scheint kurzfristig durch die Intervention einer Schwester infrage gestellt zu ein. Durch die von der Schwester angefragte körperliche Selbstpräsentation des männlichen Stationsarztes transformiert die Szene in einen Geschlechterrahmen. Der Chefarzt "klärt den Rahmen" mit einem vieldeutigen Scherz. In der Interpretation wird ausgeführt, dass die besondere körperliche Sichtbarkeit des Arztes eine Inkongruenz zwischen Professions- und Geschlechterrahmen herstellte. Zur Lösung der bereits in der Intervention der Schwester liegenden Rahmenspannung wird das Geschlecht offensiv durch den Chefarzt "ins Spiel" gebracht. Dass es sich um ein "Machtspiel" handelt, wird am Ergebnis des Interaktionsprozesses verdeutlicht: Durch das gemeinsame Lachen der Ärzte werden die Werte und Bestrebungen der Pflegenden und/oder der Frauen disqualifiziert.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang
  • Rechte-/Nutzungshinweise: Namensnennung (CC BY)