Contains:
Einleitung 1. Grundlegung - Strafrechtliche Einordnung außergerichtlicher Konfliktregulierung und Stand der Forschung Die staatliche Gewalt und außergerichtliche Konfliktregulierung im Strafrecht - Eine Auseinandersetzung mit den Begriffen "Paralleljustiz" und "außergerichtliche Konfliktregulierung" - Empirischer Kenntnisstand zum Ablauf außergerichtlicher Konfliktregulierung 2. Kontext und Ursachen außergerichtlicher Konfliktregulierung Migration und Integration - Kollision sozialer Normen mit dem deutschen Rechtssystem - Zusammenfassung 3. Rechtmäßigkeit außergerichtlicher Konfliktregulierung und staatliche Reaktionsmöglichkeiten Vereinbarkeit außergerichtlicher Konfliktregulierungspraktiken mit dem deutschen Straf- und Strafprozessrecht - Reaktionsmöglichkeiten des Staates Ergebnisse der Arbeit Literatur- und Sachverzeichnis
University thesis:
Dissertation, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 2022
Footnote:
Literaturverzeichnis: Seite 218-237
Description:
Die Arbeit setzt sich mit dem Phänomen strafrechtlich relevanter Konflikte auseinander, die nicht entlang dafür vorgesehener staatlicher Verfahren, sondern innerhalb kulturell homogener Gruppen reguliert werden. Sie nähert sich dem Thema, indem sie zunächst die - im Ergebnis engen - Grenzen zulässiger außergerichtlicher strafrechtlicher Konfliktregulierung herausarbeitet, den bisherigen Stand der empirischen Forschung darstellt und sodann die soziologischen und religiösen Hintergründe der Praktiken interner Regulierung im Umfeld von Großfamilien mit türkisch-kurdischer und arabischer Provenienz erörtert. Weiterhin handelt sie die Voraussetzungen des Täter-Opfers-Ausgleiches ab, welchen die Regulierungspraktiken im Ergebnis nur selten gerecht werden. Sie prüft die Strafbarkeit von Beteiligten in diversen typischen Konstellationen wegen Delikten, die die Strafrechtspflege als Schutzgut haben. Zuletzt wendet sich die Arbeit Reaktionsmöglichkeiten des Rechtsstaates auf das Phänomen zu."Extrajudicial Regulation of Conflicts Subject to Criminal Law": The dissertation deals with the phenomenon of criminally relevant conflicts that are not regulated by state procedures but within culturally homogeneous groups. It identifies the limits of lawful extrajudicial criminal conflict regulation, analyses the practices of internal regulation in the environment of extended families of Turkish-Kurdish and Arab provenance and examines possible reactions of the state under the rule of law