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Der Wissenschaftsjournalist zeigt, welche medizinischen Vorsorgen und welche Eingriffe unnötig und gefährlich sind. (Uwe-Friedrich Obsen)
In seinem Bestseller "Die Krankheitserfinder" (BA 10/03; 3/05) hat der Journalist Blech die Pathologisierung des Zeitgenossen durch Industrie und Ärzteschaft gegeißelt . Folgerichtig wendet er sich jetzt den Therapien zu und sieht auch hier traurige Kontinuität: Die meisten Arzneimittel, Diagnosen und therapeutischen Eingriffe beruhten weniger auf medizinischer Notwendigkeit als auf Irrtümern, Trugschlüssen - und besonders finanziellen Interessen. Was bereits 1993 U. Heyll als größten "Risikofaktor (in der) Medizin" ausmachte (ID 11/94): die durch den medizinischen Überfluss stimulierte Übertherapie, baut Blech hier aktuell und pointiert an ähnlichen Beispielen aus. Ob für die Gynäkologie (Total-Op.) oder die Krebsvorsorge und -behandlung, ob für Orthopädie (Kniegelenkspiegelung) oder Chirurgie (Operationen an Herz, Bandscheibe, Gallenblase usw.) heißt die Devise: Abwarten ist oft die bessere Medizin. Der im doppelten Sinne heillose Zustand der Medizin könne nach Blech nur durch einen Verbraucherschutz überwunden werden. - Bereits Medien-Echo (SPIEGEL-Titelstory am 29.8.05). Bestsellerverdächtig. (2) (Uwe-Friedrich Obsen)