• Medientyp: E-Book
  • Titel: Reform und Harmonisierung der unternehmensbezogenen Ausnahmeregelungen im Energiebereich
  • Beteiligte: Reuster, Lena [Verfasser:in]; Fiedler, Swantje [Verfasser:in]; Graichen, Verena [Verfasser:in]; Emele, Lukas [Verfasser:in]; Keimeyer, Friedhelm [Verfasser:in]; Schumacher, Katja [Verfasser:in]; Großmann, Anett [Verfasser:in]; Lutz, Christian [Verfasser:in]; Köder, Lea [Mitwirkende:r]
  • Körperschaft: Deutschland, Umweltbundesamt ; Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft
  • Erschienen: Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt, März 2019
  • Erschienen in: Deutschland: Texte ; 2019,23
    Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
  • Umfang: 1 Online-Ressource (242 Seiten, 7,76 MB); Illustrationen, Diagramme
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Forschungsbericht
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Teilbericht im Rahmen des Vorhabens "Ansätze für eine ökologische Fortentwicklung der öffentlichen Finanzen"
    Abschlussdatum: Mai 2016
    Quellenverzeichnis: Seite 171-180
    Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
  • Beschreibung: Das Projekt "Ansätze für eine ökologische Fortentwicklung der öffentlichen Finanzen" widmet sich der Frage, wie der Hebel der staatlichen Einnahmen- und Ausgabenpolitik (inkl. Gestaltung von Kostenumlagen) genutzt werden kann, um die Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften zu verbessern. Ein Teilaspekt dieser Rahmenbedingungen betrifft die politische Gestaltung von Energiepreisen. Durch diverse Ausnahmeregelungen bei Steuern, Abgaben, Entgelten und Umlagen sinken die Energiepreise insbesondere für Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Dies verringert Anreize für Investitionen in Energieeffizienz und verbilligt Produkte, die mithilfe eines großen Energieverbrauchs hergestellt werden. Im Rahmen des Projekts wurde ein konkretes Konzept zur Reform und Harmonisierung bestehender Ausnahmeregelungen erarbeitet. Dies verfolgt u. a. das Ziel, existierende Fehlanreize zu vermeiden. Das Konzept beinhaltet eine Abstufung der Begünstigungen, wodurch die unterschiedliche Wettbewerbsgefährdung von einzelnen Branchen und Unternehmen abgebildet wird. Das gelingt durch eine Kombination aus Branchenkriterien (-listen) und Unternehmenskriterien. Durch das Branchenkriterium kann insbesondere das Maß des internationalen Wettbewerbes abgebildet werden, während das Unternehmenskriterium das Ausmaß der finanziellen Auswirkung von höheren Strompreisen auf das spezifische Unternehmen darstellt. Das Konzept sieht drei Begünstigungsstufen (Branchenlisten) vor, die sich jeweils an unterschiedlichen Anforderungen orientieren. Das Entlastungsvolumen für das einzelne Unternehmen kann je nach individueller Stromintensität in jeder Begünstigungsstufe unterschiedlich hoch sein. Die Begünstigung erfolgt in Form einer Rückerstattung anhand von Produktbenchmarks. Im Gegenzug für die gewährten Vergünstigungen werden Unternehmen dazu verpflichtet, zertifizierte Energiemanagementsysteme einzuführen und wirtschaftliche Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Das Reformkonzept grenzt die begünstigte Strommenge im Vergleich zu bestehenden Ausnahmen deutlich ein und fokussiert die umfangreichsten Begünstigungen auf einige stromintensive Branchen, die im vergleichsweise intensiveren internationalen Wettbewerb stehen. Die EEG-Umlage der nicht begünstigten Verbraucher_innen kann mit dieser Reform um bis zu 22 % sinken und die Staatseinnahmen aus der Stromsteuer des produzierenden Gewerbes können sich verdreifachen. Die Effekte auf die Strompreise einzelner Sektoren variieren stark und beinhalten sowohl ein Ansteigen durch weniger Ausnahmeregelungen, als auch ein Absinken durch eine Verteilung der Kosten auf "breitere Schultern". Zu den gesamtwirtschaftlichen Effekten der Reform lassen sich drei Kernaussagen treffen: 1. Die Reform hat leicht positive Auswirkungen für das Wirtschaftswachstum bzw. ist im Vergleich zur Referenz annähernd unverändert. 2. Die Reform hat positive Effekte auf Konsum und Erwerbstätigkeit. 3. Die Reform hat eine positive Wirkung auf die Umwelt, d. h. Materialverbrauch und THG- sowie Luftschadstoffemissionen sind niedriger als im Referenzszenario.

    The project "Approaches for further development of public finances" addresses the question of how fiscal policy can be leveraged to improve the policy framework for sustainable economic activity. One aspect of this framework concerns the political shaping of energy prices. Numerous exemptions from taxes, levies and fees reduce energy prices, particularly those faced by manufacturing industry. Lower energy prices reduce incentives for energy efficiency as well as prices for energy intensively manufactured products. The project has developed a practical proposal for reform and harmonisation of the current exemptions regime, with the objective of eliminating or sidestepping existing perverse incentives. The concept proposes a tiered approach to rebates reflecting the effective level of competition concerns for different sectors and firms. The tiered approach is achieved through a combination of criteria both at the sector and the firm/undertaking level. The extent of international competition is reflected through the industry sector criterion, while the criterion at the level of the undertaking reflects the financial impact on the specific firm of higher electricity prices. The proposal envisages three levels of rebate (industry sector lists), each of which is oriented to a particular requirement. For each level of rebate, the extent of relief can also vary according to the energy intensity of the individual undertaking concerned. The rebate will be in the form of a reimbursement linked to product benchmarks. In return for the granted benefit, undertakings are required to introduce certified energy management systems and implement economically reasonable efficiency measures. In comparison to existing exemptions, the reform proposal clearly curtails the quantity of subsidised energy and focuses the most extensive rebates on the most at risk industry sectors. Under the reform, the levy given under the Renewable Energy Sources Act (‘EEG’) can be reduced by up to 22 % and government revenue from taxing energy used by the manufacturing industry could treble. The effect on the energy price for particular sectors varies substantially and is partly determined by a number of countervailing effects. Concerning the overall macroeconomic effects of the reform, we make three key observations. 1. The reform has slightly positive effects on economic growth resp. GDP growth remains broadly unchanged compared to the reference. 2. The reform has positive effects on consumption and employment. 3. The reform benefits the environment, i.e. it reduces greenhouse gas emissions, emissions of air pollutants and consumption of materials compared to the reference scenario.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang