• Medientyp: E-Book
  • Titel: Flächensparende Straßennetzgestaltung : Abschlussbericht
  • Beteiligte: Günnewig, Dieter [Verfasser:in]; Gans, Florian [Verfasser:in]; Hanusch, Marie [Verfasser:in]; Röhling, Wolfgang [Verfasser:in]; Burg, Robert [Verfasser:in]; Hülsemann, Uwe [Verfasser:in]; Deerberg, Martina [Verfasser:in]; Hoppenstedt, Adrian [Mitwirkende:r]; Röthke-Habeck, Petra [Mitwirkende:r]
  • Körperschaft: Deutschland, Umweltbundesamt ; Bosch & Partner ; TCI Röhling, Transport Consulting International ; SSP Consult, Beratende Ingenieure GmbH
  • Erschienen: Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt, August 2017
  • Erschienen in: Deutschland: Texte ; 2017,74
    Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
  • Umfang: 1 Online-Ressource (113 Seiten, 3,7 MB); Illustrationen, Diagramm
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Forschungsbericht
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Abschlussdatum: November 2016
    Literaturverzeichnis: Seite 93-94
    Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
  • Beschreibung: Seit der Veröffentlichung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung im Jahr 2002 ist die Reduktion der Flächeninanspruchnahme ein klar definiertes Ziel. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2020 auf durchschnittlich 30 Hektar (ha) pro Tag zu begrenzen. Im Jahr 2013 lag die Flächenneuinanspruchnahme bei ca. 71 ha pro Tag. Daran war die Verkehrsfläche mit ca. 18 ha/Tag beteiligt. Der Aus- und Neubau der Verkehrsinfrastruktur trägt dazu bei, dass das Ziel voraussichtlich nicht erreicht werden wird. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ausgehend von dieser Problemstellung mögliche Potenziale für Flächeneinsparungen zu ermitteln, die zum Erreichen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung sowie zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen können. Dazu wird das deutsche außerörtliche Straßennetz (Bestandsnetz) einer Revision unterzogen. Zur Ermittlung von Rückbaupotenzialen wird eine Methodik entwickelt, die es ermöglicht, einzelne Netzelemente systematisch zu suchen und dahingehend zu prüfen, ob sie geringer dimensionierbar oder sogar vollständig rückbaubar sind. Die Analyse von Rückbaupotenzialen erfolgt untersuchungsraumbezogen. Für die Typisierung von Untersuchungsräumen wird eine bundesweite nutzungsbezogene Raumgliederung des BBSR (Siedlungsstrukturelle Raumtypen) herangezogen und für die Anwendung weitergehend ausdifferenziert. Im Ergebnis der Untersuchung weisen ca. 0,7 % der Straßenverkehrsfläche des betrachteten Straßennetzes Rückbaupotenziale auf. Übertragen auf alle bundesweit bestehenden außerörtlichen Straßen außerhalb der nicht betrachteten kreisfreien Großstädte entspricht dieser Anteil einem approximativen Rückbaupotenzial von 2.320 ha überörtlicher qualifizierter Straßenverkehrsfläche. Die höchsten Rückbaupotenziale wurden mit ca. 1,4 % in den dünn besiedelten Regionen ermittelt (1.718 ha), gefolgt von den ländlichen Regionen mit 0,4 % (373 ha) und den städtischen Regionen mit ca. 0,2 % (232 ha). Die gesamte bundesweit statistisch ausgewiesene Straßenverkehrsfläche betrug im Jahr 2013 insgesamt ca. 1,57 Mio. ha. Unter der Annahme, dass das für Außerortsstraßen ermittelte relative Rückbaupotenzial von 0,7 % auch auf Innerortsstraßen übertragbar ist, würden zu den 2.320 ha rückbaubarer Außerortsstraßen noch 8.780 ha rückbaubare Innerortsstraßen hinzukommen. Im gesamten deutschen Straßennetz (inner- und außerörtliche Straßen) wäre damit rechnerisch ein Rückbaupotenzial von rund 11.100 ha Straßenverkehrsfläche möglich. Dieser Wert entspricht in etwa dem Umfang an Fläche, die nach dem Flächenziel ab dem Jahr 2020 durch Siedlungs- und Verkehrsfläche in einem Jahr neu in Anspruch genommen werden darf (365 Tage x 30 ha=10.950 ha). Das angenommene innerörtliche Straßenrückbaupotenzial von 8.780 ha würde dabei jedoch nicht in Freiflächen umgewandelt, sondern in Siedlungsflächen oder Verkehrsflächen, die dem Aufenthalt und dem nicht-motorisierten Verkehr dienen. Die rückbaubaren innerörtlichen Straßenflächen leisten daher keinen Beitrag zur Reduktion der Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr, wären aber nutzbar zur Umsetzung von Zielen einer nachhaltigen Stadt- und Verkehrsentwicklung. Die Abschätzung des bundesweiten Rückbaupotenzials im außerörtlichen Straßennetz erfolgte nach einem konservativen Ansatz, der hohe Hürden für den Rückbau setzt und die tatsächlichen Potenziale eher unterschätzt. Im Ergebnis sind in Deutschland mindestens 2.320 ha außerörtliche Straßenverkehrsfläche aus verkehrlicher Sicht ohne weiteres verzichtbar und könnten durch Rückbau einen Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme leisten.

    The National Sustainable Development Strategy of the Federal Government (2002) sets the target to reduce land consumption. The Federal Government aims to limit the use of new land for settlement and transport infrastructure by 2020 to an average of 30 hectares (ha) per day. In the year 2013 the consumption of land was approx. 71 ha per day. This amount includes the land taken for transport infrastructure which sums up to 18 ha per day. Due to ongoing expansion and new construction of transport infrastructure it is unlikely that the target will be achieved. Based on this problem, the objective of the research project is to identify potentials for saving land that can contribute to achieve the environmental and sustainability targets of the Federal Government and preserve the biological diversity. Therefore the road network of non-urban roads is subject to revision. To determine the potentials for road removal a method is developed. The method allows a systematically investigation of potentials to remove individual road network elements. The road network elements are evaluated whether they may be smaller dimensioned or may even be completely removable. The potentials for road removal are analyzed in representative areas of investigation. The areas of investigation are classified by means of a nationwide database of the BBSR (settlement structured district types). As a result of the investigation approx. 0,7 % of the considered road system show potentials for road removal. Transferred to all non-urban roads in Germany this leads to an approximate potential for road removal of 2.320 ha of land designated for non-urban traffic. The highest potentials for road removal were determined with approx. 1,4 % in sparsely settled regions (1.718 ha), followed by the rural regions with 0,4 % (373 ha) and the urban regions with approx. 0,2 % (232 ha). The total area of road systems in Germany was approx. 1,57 million ha in 2013. On the assumption that the potential for road removal of non-urban roads can be transferred to urban roads, there is an absolute potential for road removal of 11.100 ha of land designated for traffic (2.320 ha of non urban roads and 8.780 ha of urban roads). This amount is comparable with the annual limit of land consumption for settlement and transport infrastructure set by the National Sustainable Development Strategy (365 days x 30 ha=10.950 ha). The potential of 8.780 ha for road removal of urban roads would not be transferred in open space, but in land for settlement and transport infrastructure for non-motorized traffic. As a result of this transformation, the removal of urban roads would not lead to a reduction of land consumption for settlement and transport infrastructure, but would be a benefit for a sustainable city and traffic development. The revision of the network of non-urban roads and the method to determine the potentials for road removal are based on a conservative approach. For this reason the potentials for road removal are probably underrated and the identified potentials are most likely part of a higher potential for road removal. It can be summarized, that a least 2.320 ha of non-urban roads can be removed without affecting basic traffic functions and contribute to a reduction of land consumption.
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