Beschreibung:
Die Qualität der Leistungsbeurteilung und die Qualität des Lernens in der Schule sind voneinander abhängige Größen. Lehrerinnen und Lehrer müssen die Leistungsbeurteilung mit der Frage verknüp-fen, wie die Urteile aufgenommen werden, ob sie für die Beurteilten nachvollziehbar und verständlich sind. Die hier vorgelegte Untersuchung beleuchtet dieses Wechselspiel aus zwei Richtungen. Zu-nächst kommt die Leistungsbeurteilung aus der Perspektive der "Kindheitsforschung" in den Blick. Es zeigt sich, dass Kinder ein Wissen von den sie betreffenden Erfahrungen, Phänomenen und Welt-ausschnitten haben, das unter besonderen methodischen Prämissen erschlossen werden kann. Dann wird das Wissen von Kindern über Zeugnisse mit zwei Interviewstudien erschlossen. Durch eine ge-naue inhaltsanalytische Auswertung dieser Gespräche werden Themen, Probleme und Umgangsfor-men mit Zeugnissen aus Kindersicht rekonstruiert. Daraus werden bilanzierend Bedingungen für Qualitätsstandards bei der Leistungsbeurteilung auf der Ebene des Lehrerhandelns benannt. Es wird erkennbar, dass die Professionalisierung der Beurteilungskompetenz der Lehrenden durch eine Kultur der Kommunikation im Kollegium, besonders aber durch Kommunikationsformen mit den Lernenden ergänzt werden muss. Schreibstandards können das Zusammenspiel von Transparenz und Qualitätskriterien für Leistungsbeurteilung garantieren