• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Epidemiologische Studien zu chronischen Straßenlärm-Expositionen und dem Blutdruck: Ein systematischer Review mit Metaanalysen
  • Beteiligte: Renner, René A.; Groß, Valérie J.; Ernst, Angela; Hellmich, Martin; Erren, Thomas C.
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Erschienen in: Das Gesundheitswesen, 83 (2021) 5, Seite 384-397
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-1165-1797
  • ISSN: 1439-4421; 0941-3790
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  • Beschreibung: Zusammenfassung Zielsetzung Ziel dieses Reviews ist es, die aktuelle epidemiologische Studienlage zu Assoziationen zwischen chronischen Straßenlärm-Expositionen und der Prävalenz der arteriellen Hypertonie sowie dem Blutdruck darzustellen und in Metaanalysen zu explorieren. Methodik Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline® und Web of Science™. Ergänzend wurde nach grauer Literatur in der Datenbank OpenGrey gesucht. Eingeschlossen wurden epidemiologische Studien, die Zusammenhänge zwischen objektiven Straßenlärm-Expositionen am Wohnsitz der Probanden und der Prävalenz der arteriellen Hypertonie oder dem gemessenen Blutdruck untersuchten. Wenn möglich wurden in Metaanalysen Gesamteffekte für die untersuchten Assoziationen berechnet. Die statistische Auswertung erfolgte mit R für Windows. Ergebnisse Es wurden 31 relevante Studien identifiziert und Metaanalysen für potenzielle Assoziationen zwischen Straßenlärm und der Prävalenz der arteriellen Hypertonie bei Erwachsenen und für Assoziationen mit dem systolischen und diastolischen Blutdruck in beiden Altersgruppen durchgeführt. Für Erwachsene konnte ein statistisch signifikanter (p<0,01) Anstieg für das Risiko einer arteriellen Hypertonie bei Exposition gegenüber chronischem Straßenlärm mit einer Zunahme um 7% pro 5 dB(A) festgestellt werden. Die berechneten Gesamteffekte für Assoziationen mit dem systolischen Blutdruck waren sowohl für Kinder als auch für Erwachsene nur schwach positiv und ohne statistische Signifikanz. Für den diastolischen Blutdruck waren in beiden Altersgruppen keine Zusammenhänge erkennbar. Schlussfolgerung Aufgrund methodischer Limitierungen und einer hohen Heterogenität der Einzelstudien, die sich auch in den Random-Effects-Modellen abbildet, ist die Aussagekraft der geschätzten Effekte stark eingeschränkt. Um potenzielle Einflüsse von Straßenlärm auf den Endpunkt arterielle Hypertonie und den Blutdruck angemessen untersuchen zu können, sollten zukünftig mehr prospektive Kohortenstudien mit einer präzisen Methodik, u.a. bezüglich der Expositionserfassung, der Bestimmung der Endpunkte und der Berücksichtigung relevanter Kofaktoren, durchgeführt werden.